Eine weitere Unterscheidung findet anhand der anfallenden oder nicht anfallenden Kosten für die Beratung statt. Viele Angebote sind kostenlos. Dabei handelt es sich vor allem um gemeinnützige Organisationen, die ihre Beratungsangebote um eine Onlineberatung ergänzen (Dopatka & Bisterfeld 2008; Brunner 2005). Diese Angebote werden meist durch ehrenamtliche Berater betreut. In der Regel werden kostenfreie Beratungsangebote im Netz durch öffentliche Mittel und Spenden subventioniert.

Kostenlos oder kostenpflichtig

Aufgrund der hohen Nachfrage nach solchen Angeboten haben viele Organisationen ein Problem damit, alle Anfragen zu bearbeiten und rechtzeitig zu beantworten. Die Berater sind meistens für das Online-Setting angelernt und verfügen über Berufserfahrung im Bereich der Face-to-Face-Beratung. Auch aufgrund der öffentlichen Gelder muss die Beratung in solchen Einrichtungen an gewissen Qualitätsstandards orientiert werden. Das trifft auf kostenpflichtige Angebote nicht immer zu. Hier liegt die Einhaltung von Qualitätskriterien in der Hand des Anbieters. Angebote dieser Art können und werden im Internet von vielen verschiedenen Personen offeriert, die sich in den meisten Fällen auch als Berater bezeichnen. Ein Nachweis über Ausbildung und Referenzen ist notwendig, um die Seriosität des Angebotes zu untermauern (Hinrichs 2003, S.41).

Aber diese Angaben reichen nicht unbedingt aus, um die Qualität des Dienstes nachzuweisen. Aus diesem Grund gibt es Organisationen und Verbände, die sich der Qualitätssicherung von Beratungsangeboten im Netz verschrieben haben. Sie vergeben Zertifikate, die den Anbieter als qualifiziert für eine beratende Tätigkeit im Internet ausweisen. In Deutschland werden solche Nachweise von der Deutschen Gesellschaft für Online-Beratung e.V. und dem Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. vergeben (Hinrichs 2003; Kühne 2006). Kostenpflichtige Angebote werden beispielsweise von Diplompsychologen und Therapeuten neben deren normalen Praxisbetrieb angeboten. Die Vergütung erfolgt dann pro geschriebener E-Mail oder pro vereinbarter Zeiteinheit mit dem Klienten im Chat. Die Nachfrage nach kostenpflichtigen Diensten ist in Deutschland allerdings eher gering, was auch durch die große Zahl an Alternativangeboten zu erklären ist.


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