Ethische Entscheidungen in einer bestimmten Situation basieren oft auf einem inneren Vergleich mit Erfahrungen, die in einer ähnlichen Situation in der Vergangenheit gemacht wurden. Diese intuitive Anwendung ethischer Richtlinien kann aber nicht das einzige Kriterium für eine Entscheidung sein (Robson & Robson 2000, S. 251). Es bedarf genauer Regeln, wie man sich zu verhalten hat. Auch das Internet ist kein Raum, in dem alles möglich und erlaubt ist. Es gibt bestimmte Prinzipien, die eingehalten werden müssen. Das kann zum Beispiel durch eine rechtliche Grundlage geschehen.

Ethische und rechtliche Aspekte

Das gleiche gilt für die Anbieter von Beratungsdiensten über das Internet. Diese müssen sich an rechtliche Bestimmungen halten und gewisse ethische Richtlinien beachten. Doch der Umfang und die Vielfalt des Internets erlauben keine umfassende Kontrolle der vorhandenen Angebote. Die spezifischen Eigenschaften des Mediums bergen Gefahren, welche die ethischen Grundsätze der Onlineberatung erschüttern können. Es ist für Klienten oft nur schwer erkennbar, welche Beratungsangebote als seriös eingestuft werden können. Die bereits erwähnten Gütesiegel können nur teilweise für eine Verbesserung der Situation sorgen. Da es keine Standardqualifikation für Anbieter von internetgestützten Beratungsdiensten gibt, ist ein Nachweis von Erfahrungen und Ausbildung wichtig.

Kompetenzen des Beraters