Menschen, die auf Beratungsdienste im Internet zurückgreifen, stammen aus verschiedenen sozialen Schichten und Altersgruppen. Genau wie das Internet im Allgemeinen, werden auch die Beratungsangebote von immer mehr Angehörigen der unterschiedlichen Alters- und Einkommensgruppen genutzt. Das Internet hat sich als neues Medium vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen etabliert. Diese nutzen das Netz für Zwecke der Unterhaltung und zum Austausch mit Gleichaltrigen.

Zielgruppe der Beratung im Internet

Online-Spiele mit Multiplayer-Funktion, Datentauschsysteme und soziale Communities werden von jüngeren Menschen ausgiebig genutzt. Aus diesem Grund scheint das Medium auch für eine Beratung dieser speziellen Altersgruppen geeignet zu sein. Das liegt in erster Linie daran, dass Kinder und Jugendliche über das Internet leichter zu erreichen sind.

Es gibt weitere Zielgruppen, für die eine Onlineberatung der richtige Weg sein kann. Das sind zum Beispiel Personen mit einem körperlichen Handicap (Eichenberg 2003; Hinrichs 2003). Diese können die eigene Wohnung unter Umständen nicht mehr verlassen und sind dadurch nicht in der Lage, eine Beratungsstelle aufsuchen. Ähnliches trifft auch auf den Personenkreis der Gehörlosen und Schwerhörigen zu. Die Betroffenen scheinen aufgrund mangelnder Alternativen besonders gut für eine textbasierte Onlineberatung geeignet zu sein. Telefonberatung ist für diese Menschen nicht zu realisieren. Auch eine Face-to-Face-Beratung kann nur von einem Berater mit besonderen Kompetenzen, wie der Beherrschung der Gebärdensprache, durchgeführt werden. Das Medium Internet wird also für eine Beratung dieses Personenkreises in Frage kommen (Christl 2000, S. 551).

Auch finanzielle Gründe sprechen im Zusammenhang mit gehandikapten Personen für eine Beratung über das Internet, zumal kostenlose Beratungsdienste nur in seltenen Fällen Hausbesuche vornehmen können. Einkommensschwache Klienten werden also durchaus angesprochen. Hier gilt es aber, zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Angeboten der Onlineberatung zu differenzieren. Letztere können ähnlich viel kosten wie eine Face-to-Face-Beratung. Die Ausgaben für den Internetzugang spielen dagegen keine große Rolle mehr, da ein solcher Zugang per DSL immer günstiger zu realisieren ist.

Onlineberatung erweist sich auch für die Einwohner von Regionen, in denen es keine Beratungsstellen gibt, als geeignet (Eichenberg 2003, S. 174). Ländliche Gegenden bieten eine vergleichsweise schlechte Versorgung mit Beratungsangeboten. Hier kann das Internet Abhilfe schaffen. Das setzt aber wiederum einen Zugang zum Netz voraus, der im ländlichen Umfeld nicht immer gegeben ist.


Altersgruppen der Online Beratung